Im Osten der Stadt entsteht Lübecks erstes Klimawohngebiet. H?user müssen dort Gründ?cher haben und ans W?rmenetz angeschlossen werden. Die zahlreichen Vorgaben sto?en auch auf Kritik.
Flachdach, Gründach, W?rmepumpe, mindestens ein Kind und eine verpflichtende Eigennutzung von sieben Jahren: Auf die künftigen H?uslebauer im neuen Wohnquartier Lauerhofer Feld an der Schlutuper Stra?e kommen eine Menge Auflagen zu.
Denn auf der elf Hektar gro?en Fl?che, die früher ein Kleingartengel?nde war, entsteht nicht irgendein beliebiges Wohngebiet. ?Ziel ist ein ?kologisch vertr?gliches Wohngebiet, welches den heutigen klimaf?rdernden Vorgaben entspricht“, erkl?rt die Bauverwaltung. Konkret hei?t das: Runter mit den CO2-Emissionen, Versickerung von Regenwasser im Gebiet, Nutzung erneuerbarer Energien.
Im zweiten Quartal 2024 werden zun?chst die Mietsh?user ausgeschrieben, im ersten Quartal 2025 folgen die Einfamilien- und Doppelh?user. ?Erst dann k?nnen sich die Bauwilligen bewerben, eine Warteliste gibt es nicht“, erkl?rt die Verwaltung.
Gibt es überhaupt einen Markt für ein Klimawohngebiet? ?Das Thema Nachhaltigkeit ist ein Megatrend“, sagt Rodja Koop vom Immobilienvertrieb der Sparkasse zu Lübeck. ?Immer mehr Menschen versuchen, nachhaltige Entscheidungen bewusst in ihren Lebensalltag zu integrieren und alte Gewohnheiten zu überdenken. Dazu z?hlt auch der Anspruch an das eigene Wohnen.“ Natürliche D?mmstoffe, regenerative Energien und klimaneutrales Wohnen würden immer mehr potenzielle Immobilieninteressenten umtreiben, sagt Rodja Koop. ?Ich sehe hier eine spezielle, aber gr??er werdende Interessentenauswahl für dieses spezifische Wohngebiet.“
Wer im Klimawohngebiet baut, muss dort auch wohnen
在氣候友好型街區(qū)建房的人也必須住在那里
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Sascha Sebastian F?rber, Gesch?ftsführer von Haus & Grund Lübeck, geht davon aus, dass in Zukunft mehr dieser Klimawohngebiete entstehen werden: ?Es ist richtig, dass die Stadtplanung auf den Klimawandel und seine Folgen sowie auf die Vorgaben der Klimaschutzziele reagiert.“
Wer an der Schlutuper Stra?e baut, muss dort zun?chst auch wohnen. Die Eigennutzungsverpflichtung gilt für sieben Jahre. 60 Prozent der rund 90 Einfamilien-, Reihen- und Doppelh?user werden an Familien mit mindestens einem Kind vergeben.
Insgesamt sollen 410 Wohneinheiten entstehen. 120 Geschosswohnungen sind als Sozialwohnungen vorgesehen. Die Mietsh?user liegen entlang der Schlutuper Stra?e und schirmen mit ihren vier Geschossen das restliche Wohngebiet gegen den Verkehrsl?rm ab. Für die Geb?ude sind besondere Schallschutzma?nahmen erforderlich. So sollen R?ume wie Küchen, B?der und die Treppenh?user zur Stra?e hin liegen, w?hrend Aufenthaltsr?ume an den ruhigen Innenh?fen liegen sollen.
L?rmschutz bietet auch die viergeschossige Quartiersgarage, in der die Mieter der Geschosswohnungen parken. Dafür stehen 300 bis 330 Stellpl?tze zur Verfügung. Die Entfernungen zwischen den Wohnungen und der Quartiersgarage reichen von 25 bis 150 Meter, hei?t es in der Gebrauchsanweisung für das Quartier.
Um die Sonnenenergie optimal auszunutzen, sind nur Flachd?cher zul?ssig, die begrünt sein und Platz für Solarthermie und Photovoltaik bieten müssen. Der Strom wird unter anderem für den Betrieb der W?rmepumpen ben?tigt, die aus der Erdw?rme gespeist werden. Der Anschluss an dieses Nahw?rmenetz, das mit bis zu 150 Meter tiefen Sonden arbeitet, ist verpflichtend.
Den Anschlusszwang an das Nahw?rmenetz sieht der Eigentümerverband Haus & Grund kritisch. ?Hier müssen die Kosten geregelt und transparent gestaltet werden, um die Mieter und Eigentümer vor hohen Kostensteigerungen zu schützen“, fordert Gesch?ftsführer Sascha Sebastian F?rber.
Die künftigen H?user müssen gut ged?mmt sein. Als Materialien empfehlen die Planer Klixer und Mauerwerk für die Geschosswohnungen sowie Holz für die Einfamilien-, Reihen- und Doppelh?user. Regenwasser müssen die H?uslebauer auf ihren Grundstücken entsorgen, nur bei Starkregen gibt es Ausnahmen.
Nicht zu viele Vorgaben für die H?uslebauer, fordert der Verband Haus & Grund. ?Die Vorgaben müssen auf das Notwendigste beschr?nkt werden“, sagt Sascha Sebastian F?rber. Die Individualit?t des Wohnens müsse gew?hrleistet werden und das Wohnen müsse bezahlbar sein. F?rber: ?Wenn Eigentum und Wohnen nicht bezahlbar sind, hilft es auch nicht, wenn 60 Prozent der H?user an Familien mit einem Kind verkauft werden sollen.“
Die Bauverwaltung kann die Frage, wie viel ein klassisches Einfamilienhaus mit Gründach, Photovoltaik, W?rmepumpe und Grundstück kosten wird, nicht beantworten. ?Es gibt keine konkreten Sch?tzungen, da dies von vielen individuellen Faktoren abh?ngig ist – wie der Auswahl der Baustoffe, der Raumaufteilung, der Wahl der Baufirma, der H?he der Eigenleistungen“, erkl?rt die Verwaltung. Die Grundstückspreise würden erst noch ermittelt.
Immobilienmakler Rodja Koop kommt in einer groben Sch?tzung auf 3500 Euro pro Quadratmeter Wohnfl?che. Hinzu k?men die Grundstückskosten, Küche, Bodenbel?ge und Au?enanlagen. Für den Geschosswohnungsbau geht der Haus & Grund-Landesverband von 6000 Euro pro Quadratmeter Wohnfl?che aus.